Um alle anfallenden Arbeiten im Betrieb zufriedenstellend bewältigen zu können braucht es gute Mitarbeiter.
Und glücklicherweise haben wir die!
Unsere festen Mitarbeiter Andreas, Oma Gerlinde sowie über die Saison immer zeitlich wechselnd ca. 15 weitere Saisonkräfte aus Polen und Rumänien sind daher nicht mehr wegzudenken. Sie alle sind in erster Linie mit der Pflege und Ernte aller Kulturen beschäftigt. Auch die vielleicht nachfolgende Generation mit Jonathan, Moritz und Anna helfen schon tüchtig mit. Derzeit studiert Jonathan dual Wirtschaftsinformatik, Moritz befindet sich in der Ausbildung zum Gärtner mit der Fachrichtung Obstbau und Anna geht noch zur Schule.
Kirschen:
Johana, Valeska, Kordia, Regina
Hier haben wir nur noch eine kleine Auswahl. Durch die Kirschessigfliege und eine im demeter-Anbau nicht genehmigte Bekämpfung macht den Anbau kaum noch möglich. Nur eine optimale Witterung um die Erntezeit kann eine Beerntung möglich machen. Der Anbau von Tafelkirschen wird deshalb bei uns mit der Zeit wegfallen.
Reneklodensorten:
Große Grüne, Oullins, Graf Althans
Durch die Klimaveränderung und einhergehendem Trockenheit, versuchen wir es wieder im größeren Stil mit Renekloden. Da sie zur Reife hin sehr Platzempfindlich sind, hoffen wir hier in Zukunft auf etwas sichere Ernten.
Mirabellen:
Mirabelle d´Nancy - Klassiker und weit bekannt. Nichts destotrotz werden wir auch hier in den nächsten Jahren mit älteren Sorten Versuche starten.
Quitte:
Cydora Robusta - Diese Sorte ist gegenüber dem Feuerbrand robust und für uns daher eine Option. Verkauft werden die Quitten über den Großhandel, oder zu Hildes Quittengelee verarbeitet. Spezialität: Hildes Bio-Quitten, nach dem Mond selbst gekochtes Quittengelee.
Mispel:
Eine alte und robuste Wildobstart. Hier haben wir eine früher reif werdende Sorte selektiert. Die Frucht wird nach dem ersten Frost am Baum weich und kann dann folgernd geerntet werden. Verkauft wird zum Teil über den Frischmarkt, oder als Verarbeitungsware an die Beerenbauern. Dort finden die Mispeln Heimat in einem Winterfruchtaufstrich mit Zimt.
Was im Garten als Einzelbaum oder Beerenstrauch immer recht gut funktioniert, stellt uns aber im Broterwerb vor große Herausforderungen. Eine Symbiose zwischen Wirtschaftlichkeit und Ökologie ist nicht immer einfach. Um dem Krankheitsdruck entgegen zu wirken setzen wir im Betrieb auf robuste und zum Teil resistente Sorten. Das reduziert die Anwendungen doch wesentlich.
Unsere Standartmittel sind Algenpräparate, Pflanzenöle (Neemöl, Rapsöl), Schwefel, Kalk, Seifen, Backpulver und in geringen Mengen auch Kupfer. Chemisch-Synthetische Wirkstoffe finden keine Anwendung. Unter den Bäumen sollte die Vegetation kurz gehalten werden, um Nährstoffkonkurrenz und Mäuseschäden zu vermeiden. Mit verschiedenen mechanischen Anbaugeräten ist es uns aber möglich gute Ergebnisse zu erzielen. Bei Jungbäumen muss allerdings auch oft mit der Handhacke gearbeitet werden.
Schäden durch Mäuse sind nicht unerheblich. Unser Mitarbeiter Andreas fängt über das Jahr um die 5-600 Schermäuse. Dies honorieren wir mit einer sogenannten „Schwanzprämie“. Genaue Schädlingskontrollen inklusive der Beobachtung vorhandener Nützlingen helfen bei der Entscheidung, überhaupt eine Behandlung durchführen zu müssen. Meine Philosophie ist mit möglichst wenig Pflanzenschutz den optimalen Erfolg zu haben. Dieses Wunschdenken klappt aber nicht immer, und mit Verlusten muss man umzugehen wissen. Hilflos zuzuschauen tut öfters mal weh.
Zur Bestäubung nutzen wir auch Wildbienen. Brutröhren werden in den Anlagen installiert, Kokons zugekauft und vor dem Schlüpfen ausgebracht. Vier verschiedene Imker helfen uns ebenfalls mit Ihren Bienen bei der Bestäubung. Für alle eine winwin Situation!
Unsere Produkte werden zu rund 90% über den Bio-Fachhandel vermarktet. Desweiteren beliefern wir verschiedene Läden, Abo-Betriebe und Marktbeschicker. Immer Freitagnachmittags (während der Saison), werden unsere Obst-Produkte ab Hof angeboten. Ergänzend kommt noch eine kleine regionale Gemüseauswahl aus der Region hinzu. Desweiteren besuchen wir ausgewählte lokale Bauernmärkte während der Saison.
Bei Großhandelskunden haben wir mit Naturkost Schramm/Appenweier, dennree/Töpen, Cbet/Bühl und M&L in Göttingen über die Jahre verlässliche und wirklich sehr faire Partner gefunden. Dies ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich.
Die Direktvermarkter in der Region sind natürlich auch nach wie vor wichtige Stützen.
Unsere Produkte sind bei folgenden Betrieben zu erwerben
Im Betrieb werden landschaftsprägende Einzelbäume, wo immer es geht erhalten. Daneben werden Nisthöhlen für Vögel und Fledermäuse aufgehängt. Außerdem versuchen wir mit Einzelheckenpflanzungen Nahrungsziele sowie Bruträume für Insekten und Vögel zu schaffen.
Zusammen mit dem Nabu sorgen wir seit Jahren für Nisthilfen des bedrohten Wiedehopfes. Die Belegungen bestätigen diesen Einsatz. Mittlerweile gibt es im näheren Umkreis wieder um die 50 Brutpaare. Im Frühjahr 2019 haben wir inmitten der Hofstelle ein Mehlschwalbenhaus gebaut. In der älteren Halle (auch kräftig mit Nisthilfen ausgestattet) brüten bereits Mauersegler, Stare, Meisen, Haussperlinge, Amsel, Bachstelze und Hausrotschwanz. Verschiedene blühende Einsaaten übers Jahr sollen das Nahrungsangebot für Insekten fördern. Das Ziel muss sein, möglichst viele Arten zu etablieren.
Auf unseren beiden Hallen produzieren wir eigenen Strom mit einer Kapazität von 56 kWp. Erzeugt werden im Schnitt 54000kWh, damit könnte man 15 Haushalte mit sauberen Strom versorgen. Für uns macht das daher Sinn, weil in den Sommermonaten die Obstkühlung sehr viel Energie verbraucht. Die Abwärme des Kühlaggregats nutzen wir wiederum zum Erwärmen vom Brauchwasser der Saisonkräfte inklusive des Heizens der Halle im Winter.
Bei unserer zugekauften Energie handelt es sich um 100% Ökostrom. Vom Hochrhein erzeugte Wasserkraft der Firma Naturenergie. Am Wohnhaus haben wir ebenfalls eine kleine Fotovoltaikanlage, die unseren kompletten Stromverbrauch abdeckt. Geheizt wird im Winter mit eigenem Obstbaumholz, Warmwasser wird im Sommer über Sonnenkollektoren hergestellt. Wir arbeiten außerdem mit Ökostrom der Schönauer Elektrizitätswerke.
In den biologisch-dynamischen Präparaten werden pflanzliche, mineralische und tierische Substanzen kombiniert und den Kräften der Natur ausgesetzt, um sie dann in veränderter Form der Erde als Heilmittel wieder zuzuführen. Sozusagen als Homöopathie für den Boden und die Pflanze. Diese für den biologisch-dynamischen Anbau notwendigen Spritz-Präparate Hornmist und Hornkiesel werden dann bei uns vor der Ausbringung noch mit der Hand eine Stunde gerührt.
Mit Hilfe eines Quads gelingt dies bei uns bodenschonend, wendig und schnell. Hornmist in Verbindung mit dem Fladenpräparat verbessert die Bodenstruktur und die Fruchtbarkeit des Bodens, während der Hornkiesel kurz vor der Ernte die Ausfärbung und den Geschmack verbessert.